Erste vergleichende Studie zu Speed-Pedelecs

13. Februar 2024

Der Verband ZIV – Die Fahrradindustrie hat eine vergleichende Studie zur Kategorie der Speed-Pedelecs (E-Bike 45) in Europa veröffentlicht. Dabei wurden die verschiedenen Regulierungen und Erfahrungen mit den bis zu 45 km/h schnellen Fahrzeugen in Deutschland, Belgien, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz von dem niederländischen Beratungsunternehmen für nachhaltige Mobilität Mobycon untersucht.

Hintergrund der Studie ist zum einen, dass Speed-Pedelecs in vielen europäischen Ländern immer beliebter werden, was auch mit den Regulierungen zur Nutzung zusammenhängt. Außerdem sehen führende Experten Speed-Pedelecs als einen wichtigen Hebel für die Mobilitätswende. Burkhard Stork, der Geschäftsführer von ZIV – Die Fahrradindustrie, sagte, dass es einen großen Bedarf an Informationen zum Thema Speed-Pedelecs gebe. Die Studie bietet nun eine umfassende und objektive Basis für Gespräche mit der Politik und anderen wichtigen Anspruchsgruppen.

Die Studie zeigt, dass S-Pedelecs großes Potenzial bieten, Lösungen für nachhaltige Mobilität anzubieten, neue Kundengruppen anzusprechen und technische Innovationen voranzutreiben. Ein Beispiel dafür ist die Schweiz, wo S-Pedelecs einen Marktanteil von etwa 20-25 Prozent im E-Bike-Markt haben. Im Gegensatz dazu hatten S-Pedelecs in Deutschland, wo die Regeln für ihre Nutzung bisher sehr restriktiv sind, im Jahr 2022 einen Marktanteil von nur 0,5 Prozent.

Anke Schäffner, Leiterin Politik und Interessenvertretung bei ZIV, betonte das Spannungsverhältnis zwischen dem Nutzen von S-Pedelecs für die Mobilitätswende und den bestehenden begrenzten Kenntnissen und antizipierten Gefahren. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für eine objektive Bewertung, auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen und gesetzlichen Regelungen aus den europäischen Nachbarländern.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Regulierung von Speed-Pedelecs in allen untersuchten Ländern zwischen der Förderung nachhaltiger Mobilität und dem Schutz der Verkehrsteilnehmer in einem Spannungsfeld steht. Während die Fahrzeugklasse EU-weit einheitlich ist, unterscheiden sich die Regeln zur Nutzung von Radinfrastrukturen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Zugangsvoraussetzungen stark zwischen den Ländern. Die Studie erfasste und verglich diese Regeln systematisch und bot einen Überblick über Unterschiede, zu erwartende Änderungen sowie verfügbare Studien und Evaluationsergebnisse.

Für den ZIV ist die Studie eine wichtige Grundlage, um die Nutzung von S-Pedelecs in Deutschland attraktiver zu gestalten und Positionen sowie Forderungen zu formulieren.

Basierend auf einer Pressemitteilung von ZIV – Die Fahrradindustrie Zweirad-Industrie-Verband e.V. vom vom 23. November 2023

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