Pedelec Tuning kann verheerende Folgen haben

12. April 2024

Die Zahl der Pedelecs nimmt zu, und viele Besitzer möchten ihre Geschwindigkeit über die üblichen 25 km/h hinaus erhöhen, was oft mit Tuning-Kits aus dem Internet erreicht wird. Doch dabei wird oft übersehen, dass die Bremsanlagen für diese höheren Geschwindigkeiten nicht ausgelegt sind, warnt David Freibott, Unfallanalytiker bei DEKRA.

Ein Pedelec mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h gilt rechtlich als Fahrrad und benötigt keine eigene Haftpflichtversicherung. Doch wenn es zu einem Unfall kommt und das Pedelec manipuliert wurde, fehlt diese Absicherung, was im Ernstfall zu erheblichen finanziellen Folgen führen kann.

Eine gesteigerte Geschwindigkeit führt zu einem höheren Verschleiß der Bremsanlage, was dazu führen kann, dass sie überlastet wird. Dies kann zu einem schleichenden Nachlassen der Bremswirkung führen und im schlimmsten Fall zu einem lebensgefährlichen Totalausfall.

In Labortests wurde gezeigt, dass überhitzte Bremsscheiben ihre Wirksamkeit verlieren und sogar Risse entwickeln können. Dies ist besonders gefährlich, da die Bremsanlage beim Bremsen die kinetische Energie in Wärme umwandelt. Bei höheren Geschwindigkeiten muss diese Energie schneller abgebaut werden, was zu einer zusätzlichen Belastung der Bremse führt.

Neben den Bremsen werden auch andere Teile des Pedelecs durch das Tuning stärker beansprucht, wie etwa der Rahmen und Anbauteile. Dies kann zu strukturellen Schäden führen und im Extremfall zu Brüchen während der Fahrt.

Obwohl es schwer zu quantifizieren ist, wie verbreitet das Tuning von Pedelecs ist, nimmt die Bedeutung dieser Praxis zu, wie David Freibott aus seiner Erfahrung berichtet. Daher appelliert er an alle Nutzer, ihre Fahrzeuge nur gemäß den Herstellervorgaben zu verwenden, um ihre Sicherheit nicht zu gefährden.

Basierend auf einer Pressemitteilung von DEKRA SE vom 12.04.2024

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