Radfahren im Wald in Gefahr?

13. Februar 2024

Der Geschäftsführer des Verbands ZIV – Die Fahrradindustrie, Burkhard Stork, äußerte die Besorgnis der Initiative Bike Nature Movement (BNM) darüber, dass das aktuelle Bundeswaldgesetz, wie es derzeit vorliegt, das Ende des Radfahrens im Wald bedeuten könnte, wenn keine wesentlichen Änderungen vorgenommen werden. Diese Bedenken wurden gemeinsam mit der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB) und dem Mountainbike Tourismusforum Deutschland geäußert. Um den Dialog zu intensivieren, organisierte das Bündnis gestern einen Parlamentarischen Abend in Berlin unter dem Fokus „Sport, Naherholung und Gesundheitsprävention: Radfahren und Mountainbiken in Wald und Natur„.

Die geplante Gesetzesnovelle zielt darauf ab, das Bundeswaldgesetz (BWaldG) nach etwa 50 Jahren umfassend zu reformieren, um den veränderten Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und den Schutz der Biodiversität, gerecht zu werden. Ein erster Referentenentwurf des Gesetzes, der den Bundesministerien zur Abstimmung vorliegt, könnte die Bewegungsfreiheit und Erholung im Wald stark einschränken, was alle Radfahrer betrifft, die Waldwege nutzen oder die aktive Bewegung mit dem Naturerlebnis im Wald verbinden möchten. Das Bike Nature Movement hat bereits eine Stellungnahme zum ersten Entwurf abgegeben. Die nächsten Schritte der Bundesregierung sind die für das erste Quartal 2024 geplanten Länder- und Verbändeanhörungen, gefolgt von der geplanten Inkraftsetzung des neuen Gesetzes im 1. Quartal 2025.

Beim Parlamentarischen Abend des BNM am 16. Januar in Berlin stand der intensivierte Dialog im Mittelpunkt, um mit Fachleuten und Politikern über die Notwendigkeiten, Ziele und Hintergründe zu diskutieren. Als Gastgeber vor Ort waren Burkhard Stork, Sonja Schreiter und Nico Graaff. Politische Vertreter wie Robert-Martin Montag und Claus Fleischer eröffneten die Veranstaltung. Prof. Dr. med. Swen Malte John von der Universität Osnabrück unterstrich in seinem Impulsvortrag die gesundheitsökonomischen Folgen von Bewegungsmangel in unserer Gesellschaft und betonte, dass „Radfahren im Wald müsste es eigentlich auf Rezept geben!“

In einer Talkrunde diskutierten Vertreter aus Politik und Verbänden die zentralen Punkte der Gesetzesnovelle und deren mögliche Implikationen. Bundestagsabgeordnete wie Kerstin Vieregge sicherten Unterstützung für das freie Betretungsrecht des Waldes zu, während Vertreter wie Christian Raupach die Belange der Waldeigentümer hervorhoben und Christian Tänzler vom ADFC eine bundeseinheitliche Regelung beim Betretungsrecht des Waldes forderte.

Claus Fleischer, ZIV-Vorstandsmitglied, betonte die Bedeutung des Dialogs und die Förderung des Radfahrens im Wald und kündigte weitere Maßnahmen des Bike Nature Movement an.

Das Bike Nature Movement (BNM) äußerte wachsende Sorge über das Gesetzesvorhaben, betonte jedoch gleichzeitig die Bedeutung einheitlicher bundesweiter Regelungen zum freien Betreten des Waldes. Roland Albrecht, Vorstand der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB), warnte vor unüberschaubaren Einschränkungen durch Waldbesitzer und Forstwirte und kritisierte den vorliegenden Entwurf in vielerlei Hinsicht. Auch die wirtschaftlichen und strukturpolitischen Probleme der Tourismusregionen wurden angesprochen, insbesondere in den Mittelgebirgsregionen, wo Wander- und Radtourismus eine wichtige Rolle spielen.

Basierend auf einer Pressemitteilung von ZIV – Die Fahrradindustrie Zweirad-Industrie-Verband e.V. vom 17.01.24

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